03.10.2023
Wessen Meinung zählt in Köln?
Der 28.09.2023 ist ein besonderes Datum, da an diesem Tag das Oberverwaltungsgericht Münster ein vermutlich wegweisendes Urteil zum Brüsseler Platz gesprochen hat, das durchaus insgesamt für den öffentlichen Raum und den Umgang damit Bedeutung haben sollte. Es wurde festgestellt, dass die Stadt nachweislich zu wenig tue, um die Anwohner zu schützen. Die Vorsitzende Richterin verwies u.a. auf den Internetauftritt der Stadt bezüglich des Platzes: „Kurzum, es liest sich wie ein Werbeschreiben. Kein Wort davon, dass die Leute dort wegbleiben sollen.“ Es bleibt abzuwarten, ob die Stadt endlich ihrer Verantwortung der Anwohnerschaft gegenüber nachkommt.
Dies gilt ebenso für die Karnevalsplanungen für unser Viertel, die bisher die Ballermannisierung der Stadt immer weiter voran getrieben haben. Nachdem von der Verwaltung alle Alternativvorschläge auf versiegelten Flächen abgelehnt wurden, soll die Nutzung der Uniwiese als Partyfläche wohl zur Tradition gemacht werden. Irgendwann ist der Grüngürtel als Naherholungsgebiet dann so hinüber, dass dort endlich ganzjährig Bierbuden aufgestellt werden können, so könnte man vermuten. Ähnliches ist im Übrigen ja auch im Rahmen der EM 24 für den Rheinpark geplant. Man bekommt den Eindruck, dass Nachhaltigkeit und Reduktion des Massentourismus, wie es z.B. in Barcelona und Amsterdam versucht wird, in Köln als Teufelszeug betrachtet werden.
Vielleicht hilft es ja auch, genauer hinzuschauen, wer die entscheidenden Player sind, die es verstehen, die Entscheidungen der CDU-geführten Kölner Verwaltung durchgängig in ihrem Sinne zu beeinflussen:
Zum Einen wäre da die Firma MasterLogistics aus Bergisch Gladbach, die in den vergangenen Jahren die Security für den Karneval organisiert hat (neben u.a. Silvester und Kölnmarathon) und im letzten Jahr einen weiteren Millionenauftrag dafür ergattern konnte. Auf eine ordentliche Buchführung, die Zahlungen der Stadt an die Firma nachvollziehbar dokumentiert, wurde von seiten der Sadt verzichtet. Die Kungeleien zwischen Firma und Verwaltung haben zuletzt zur Freistellung einer Person in leitender Verwaltungsposition geführt. Inwieweit auch die Verwaltungschefin, Frau Dr. Blome, Verantwortung übernehmen wird, bleibt abzuwarten.
Eine wichtige Rolle spielt daneben auch die IG Gastro, ein Lobbyistenverein von Kölner Gastronomen, der es blendend versteht, seine Anliegen prominent in der lokalen Presse zu platzieren. So befürwortet die IG vehement die Nutzung der Uniwiese als Partyfläche und positioniert sich interessanterweise auch gegen ein nächtliches Alkoholverkaufsverbot an den Kiosken. Im Gegensatz zur Anwohnerschaft ist die IG Gastro vor allem bei Frau Rekers „runden Tischen“ überproportional vertreten. Von den Sitzungen der „runden Tische“ existieren im Übrigen keine offiziellen Protokolle und auch Journalisten sind dort nicht zugelassen.
Ein weiterer Befürworter der Ausweitung des Karnevals in die Grünflächen ist Herbert Geiss, Chef des Kostümladens Deiters, ebenfalls ein Liebling der Kölner Tageszeitungen, der dort kostenlose Werbung für seinen neuen Megastore am Ring bekommt als wäre er Lukas Podolski.
Insofern ist es wichtig, bei allen seltsam anmutenden Entscheidungen sich die Positionen der obigen Player genau anzuschauen, wie diese in den hiesigen Tageszeitungen wiedergegeben werden und ob die Verwaltung diese dann entsprechend durchsetzt.
01.05.2023
Das Kölner Tabu
In der Kölner Politik und Verwaltung gibt es ein Wort, das verschmäht wird wie kaum ein anderes: Overtourism, auf Deutsch: zu viel Tourismus.
Das Mantra der Stadt lautet: Die Leute kommen so oder so, ob wir wollen oder nicht. Verschwiegen wird dabei natürlich der Anteil der stadteigenen Werbekampagnen.
„Nomen est omen“ denkt man sich auch beim Namen der Firma Pissup (die heißen wirklich so!), die sich auf die Organisation von Juggesellenabschieden spezialisiert hat. Dies nur stellvertretend für das gegenwärtige Image, das Köln nach außen projiziert.
Da ist ist es beinahe anrührend, wie Kulturdezernent Stefan Charles von der Anziehungskraft einer in ferner Zukunft zu realisierenden Via Culturalis träumt. Mag Paris ruhig die E-Scooter verbieten oder Amsterdam mit dem Verbot des Drogenkonsums im öffentlichen Raum verspießern - die Stadt Köln lässt sich das Saufen nicht verbieten. Eher wird es ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen geben, als dass sog. Junggesellen auf die Freiheit, mit der Flasche Bier in der Hand grölend durch unsere Straßen zu torkeln, verzichten müssten.
Der Billigtourismus scheint jedenfalls soviel Geld in die Stadtkasse zu spülen, dass man es sich leisten wird, für den kommenden 11.11. noch größere Teile des Grüngürtels zu planieren. Mit der EM droht dann im kommenden Jahr das nächste Megaevent inkl. Fandorf mitten in der Kölner Altstadt, in dem dann über mehrere Wochen hinweg tausende Fussballfans (also Männer mit der Neigung zum Kontrollverlust) betreut werden müssen.
Kurz: Diese Stadt lässt nichts unversucht, um die Menschen, die hier noch leben und arbeiten, aus der Innenstadt zu vergraulen. Ist man dann noch so dumm und hat in Köln eine Familie gegründet, erlebt man bei der Wohnungssuche oder spätestens bei der Schulplatzvergabe das ultimative FU.
Und somit bleibt die entscheidende Frage: Was ist Köln? Wollen wir ein Gemeinwesen im Sinne des Wortes sein oder der letzte Hort der Freiheit für die Horden, die aus Amsterdam, Barcelona und Mallorca verdrängt wurden? Die Kölner Parteien und Verwaltung betrachten unsere Stadt offenkundig als Letzteres.
17.01.2023
Karneval oder Klimanotstand? Eine Frage, deren Antwort sich in Köln erübrigt.
Letztes Jahr hat man sich von diesem popeligen Krieg in der Ukraine schließlich auch nicht den Spaß vermiesen lassen. Und jetzt kommen da ein paar Leute wegen dem Grüngürtel mit dem Umweltschutz um die Ecke? Lachhaft! Um ernsthafte Gefahr abzuwehren, ist es vielmehr unabdingbar, die Massen im Grünen mit Alkohol und Stampfmusi zu versorgen. Das spült zumindest ein paar Einnahmen in die Kasse! In wessen Kasse? Tja, das ist die große Frage...
Ein paar Worte zur Entscheidungsfindung der Stadt: Jede noch so kleine Vereinsversammlung, jeder Elternabend führt Protokolle, lässt Teilnehmerlisten herumgehen. Nur bei Frau Rekers runden Karnevalstischen, die selbstverständlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, gelten diese Regeln nicht! Es gibt weder Protokolle noch Teilnehmerlisten! Entscheidungen sind nicht nachvollziehbar und die Presse schreibt, was ihr von der Stadt offiziell mitgeteilt wird. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Vertreter*innen von Bürgervereinen es schwer haben, Zutritt zu den illustren Runden zu ergattern, wohingegen einschlägige Gastronom*innen immer einen freien Stuhl am Tisch vorfinden. Diese Art der Entscheidungsfindung ist in höchstem Maße unseriös und undemokratisch! Man kann nur hoffen, dass es auf dem Rechtswege gelingt, diesem Treiben auf Kosten der Menschen, die tatsächlich in dieser Stadt leben, endlich Einhalt zu gebieten.
08.12.2022
Unter Ausschluss der Öffentlichkeit
In Köln kommt es leider immer schlimmer als erwartet: Gastronomie, Festkomitee und Stadt scheinen sich hinter verschlossenen Türen auf die dümmstmöglichen Ideen verständigt zu haben.
Herr Schmaul, Frau Blome und Frau Hammerich haben ihren aus ihrer Sicht alternativlosen Plan zur endgültigen Zerstörung des Grüngürtels durchgedrückt und das Festkomitee überrascht mit der Idee einer kölschen „Loveparade“: Zehntausende alkoholisierter Menschen ziehen unter DJ-Beschallung durch die gesamte Innenstadt. Glücklich, wer da weit ab von allem in Rodenkirchen oder Weidenpesch wohnt. Von einer möglichen Reduktion des Partygeschehens ist überhaupt keine Rede.
Diese Pläne sind ein Schlag ins Gesicht aller Anwohner*innen der Innenstadt. In Köln scheint die oberste Regel zu gelten, dass sich hier jeder auswärtige Idiot möglichst hemmungslos austoben können soll. Einer der entscheidenden Gründe für die Erosion des zivilisierten Miteinanders (nicht nur) an Karneval in unserem Viertel (und zunehmend der gesamten Innnenstadt) ist die Unfähigkeit der Stadtspitze, das Fehlverhalten der feiernden Massen klar zu benennen und zu verurteilen. Die Verantwortlichen verhalten sich wie Co-Abhängige und verheizen lieber Innenstadt und Grüngürtel anstatt ihren Kurs zu hinterfragen und zu ändern.
29.11.2022
Die Pläne der Kölner Verwaltung zur zusätzlichen Vermüllung des Grüngürtels
Man wundert sich schon sehr, was die Verwaltung so von sich gibt: Feiern für Jugendliche gehe heutzutage nur „umsonst und draußen“ und wenn „eine billige Alkoholversorgung“ sichergestellt ist. Frau Reker klatscht Beifall und das Alkoholgewerbe dankt!
Während also die Stadt Pläne hegt, mit einem noch größeren Festival auf den Uniwiesen noch mehr Menschen nach Köln zu locken, täte im Gegenteil die Verringerung des Krawall- und Sauftourismus in Köln dringend Not. Die Alternative, die Leute zumindest auf die versiegelten Ringe zu lenken, wird mit schwammigen Sicherheitsbedenken abgetan.
Gleichzeitig werden in der Presse vor allem Äußerungen und Ideen der dort augenscheinlich bestens vernetzten Gastronomie verbreitet. Die Anwohnerschaft hat dort kein Sprachrohr und deren Belastungen sind in der Regel nicht mehr als ein Fußnote wert.
In Amsterdam wurde eine Jahresobergrenze für die Anzahl der Touristen eingeführt. Aktiv werben für die Stadt als Party-Hotspot darf man dort nicht mehr. Das sollte ein Vorbild sein, an dem wir uns zukünftig orientieren.
Alle Runden Tische zum Problem haben bisher nichts gebracht und sind in der Rückschau lediglich Alibi-Veranstaltungen. Man sollte zwar das Gespräch mit Politik und Verwaltung nicht völlig abbrechen, aber vor allem mal die Vorgänge von jemandem außerhalb der Kölner Blase abklopfen lassen. Dies scheint die einzige Möglichkeit zu sein, um die Kölner Geisterfahrt zu stoppen.
14.11.2022
Karneval über alles
Kölns OB Reker beherrscht die Kunst, mit enervierender Naivität im entscheidenden Moment das Falsche zu sagen: „Man mag das jetzt schön finden, wie hier gefeiert wird, oder nicht, aber: „Mer bruche keiner dä uns säht, wie mer Fastelovend fiere deit“, und das tun eben die jungen Leute so…Wir können die Menschen nicht davon abhalten, nach Köln zu kommen oder auf ihre Art Karneval zu feiern.“
Zum Einen tut sie damit der Jugend Unrecht (zu Besuch war ja eher der Teil, der sich Sorgen um seinen Alkoholpegel anstatt ums Klima macht). Auf der anderen Seite offenbart sie ihre vollkommene Empathielosigkeit für die betroffenen Menschen hier im Viertel. Die Stadtspitze versucht an dieser Stelle, ihre Gleichgültigkeit als Toleranz zu verkaufen!
Die Realität in unserem Viertel wird mittlerweile mehr und mehr in den Medien wahrgenommen und wiedergegeben und bedarf an dieser Stelle keiner Vertiefung. Der Stadt-Anzeiger verfällt zwar teilweise schon wieder in Schönfärberei („Friedlich und bei herrlischem Wetter - Zehntausende Jecken feiern den Sessionsauftakt in Köln“), aber es ist an uns, den Druck auf die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung aufrecht zu erhalten.
Karneval ist kein Naturereignis und dass bei den gegenwärtigen Auswüchsen daran in dieser Form so unerbittlich festgehalten wird, ist vollkommen irrational. Wir brauchen endlich Menschen in Politik und Verwaltung, die für die Profiteure dieses Events wie Brauereien, Billighostels und Kioskbesitzer nicht den Rest der Stadt in Geiselhaft nehmen!
30.10.2022
Die Ausweitung der Saufzone
Das geplante Sicherheitskonzept der Stadt für den 11.11. ist im besten Fall verwirrend und im schlimmsten Fall lebensgefährlich.
Das Konzept, das auf der Einschätzung einer externen Crowdmanagerin der Bonner Firma Ibit beruht, wurde allerdings ohne deren Mitwirkung entwickelt. "Es wurde aber durch mehrere Ämter und Behörden geprüft, die ihr Einverständnis erklären müssen. Dazu zählen auch Polizei und Feuerwehr." heißt es dazu im Artikel auf T-Online. Im Endeffekt bedeutet das, dass, falls etwas schiefgehen sollte, die Verantwortung so breit gestreut ist, dass sie im nachhinein niemandem mehr zugeordnet werden kann.
Der Plan sieht auch eine vollständige Einbeziehung der angrenzenden Lindenstraße und Luxemburger Straße vor, die als Aufmarschstrecke für die anreisenden Feierwütigen zum Einlasspunkt auf der Zülpicher Straße bereitgestellt werden. Die von der Stadt zur Verfügung gestellten Saufzonen sind gelb eingefärbt. Die im Bild rotbraun gefärbten Zonen sollen für die Gäste gesperrt bleiben, was in der Praxis sicherlich von der Qualität des verfügbaren Sicherheitspersonals abhängen wird. Die dortigen Anwohner*innen dürfen sich zwar nach erfolgter Ausweiskontrolle frei bewegen, sind jedoch von der Partyhölle umgeben.
Von den unerträglichen Zumutungen für die hier lebenden Menschen einmal abgesehen, scheint die Stadt auf den Termin 11.11. fixiert zu sein. Dabei wird offensichtlich vergessen, dass am 12.11. immer noch Wochenende ist und sich daher viele der Angereisten immer noch im Viertel aufhalten werden. Welches Sicherheitskonzept am Samstag greifen soll, ist bisher noch nicht bekannt.
21.10.2022
Blumenkübel und Ballermann - die Kölner Verwaltung hat ihre eigenen Prioritäten
Das Foto ist einfach zu gelungen, symbolisert es doch das gegenwärtige Kölner Dilemma: Wie man dort sieht, haben es die Männer vom Kölner Ordnungsamt nicht so mit dem Grünzeugs.
Der Artikel zu den Vorgängen in Ehrenfeld findet sich hier: https://www.ksta.de/koeln/ehrenfeld/stadt-entschuldigt-sich-ordnungsamt-aktion-in-koeln-ehrenfeld--wie-bei-einer-razzia--39994872?cb=1666351403933&
Die Kölner Verwaltung setzt ja gerne ihre eigenen Duftmarken, wenn es darum geht, den Bürger*innen zu zeigen, was in Köln geht und was nicht. Eigenständiges Engagement wie hier in der Ehrenfelder Körnerstraße, das die Lebensqualität im Viertel aufwertet, ist natürlich zunächst einmal grundsätzlich verdächtig.
Wenn auf der anderen Seite der Ballermanntourismus die Zülpicher und Umgebung runterrockt, wird das von den zuständigen Behörden mehr oder weniger achselzuckend hingenommen oder es wird beim Ordnungsamt plötzlich über Personalmangel geklagt (was aufgrund des massiven Ehrenfelder Einsatzes nicht sehr überzeugend klingt). Vielleicht ist bei der Verwaltung das öffentliche Rudelsaufen im Kwartier Latäng halt nicht so suspekt wie das Engagement der Anwohner*innen beim "Tag des guten Lebens" oder der Museumsnacht. Insofern verkörpert die Kölner Verwaltung das kleinbürgerliche antiemanzipatorische Ideal in Perfektion.
Dazu passt eine OB Reker, die Verantwortung immer gerne abschiebt im Tandem mit einer Verwaltung, die diejenigen sofort abwürgt, die bereit wären, diese zu übernehmen.
Der heutige Kommentar von Peter Berger im Kölner Stadt-Anzeiger trifft den Nagel auf den Kopf: Wenn Frau Reker behauptet, Fastelovend sei „das schönste Brauchtum, das wir in Köln haben“, ist das für uns betroffene Anwohner*innen nichts anderes als sentimentaler Bullshit und eine Anbiederung an eine Klientel, die auf unsere Kosten vom einträglichen Karnevalsgeschäft lebt. Diese Woche lag bei uns ein Flugblatt der Stadt mit "wichtigen Informationen zum 11.11." im Briefkasten. Die bereits am 7.11. beginnenden Einschränkungen für Anwohner*innen und Gewerbetreibende sind eine Unverschämtheit.
Den Grundschüler*innen der Lochnerstraße wird am 11.11. mittags auf ihrem Nachhauseweg mal wieder ganz unmittelbar vorgeführt werden, was Leben in einer "Brauchtumszone" bedeutet. Achja, und die Männer vom Ordnungsamt werden sich an diesem Tag plötzlich zurückhalten und sicherlich nicht so entschieden auftreten wie zuletzt in Ehrenfeld.
29.09.2022
Der 11.11. und eine untätige OB
Wenn man über Köln und das Brauchtum nachdenkt, verbindet man aufgrund der katholischen Tradition der Stadt mit dem 11.11. die Sankt Martins-Umzüge der Schulen. Zumindest war das früher so - auch die Karnevalssession wurde eröffnet, wobei sich diejenigen, die nicht arbeiten mussten, in der Altstadt trafen.
In dem verlinkten Artikel der Stadt-Revue von 2018 ("Ballermann ohne Strand") wird sehr gut recherchiert beschrieben, wie durch den ehemaligen OB Schramma (CDU) die Außendarstellung der Stadt verändert wurde. Dass diese Entwicklung nun von der OB in ihrem Interview im Kölner Stadt-Anzeiger als quasi unabwendbar angesehen wird, ist geschichtsvergessen und für alle Betroffenen unerträglich.
Wie tickt eine Verwaltung, die mit allen Kräften versucht, jegliches bürgerliche Engagement abzuwürgen, z.B. beim von ihr untersagten Nachbarschaftsflohmarkt auf dem Rathenauplatz, aber ein Festival für angehende und gestandene Alkoholiker in unserem Viertel ausrichtet?
Der 11.11. ist kein gesetzlicher Feiertag - auch dieses Jahr ist es ein normaler Arbeitstag und es findet regulärer Schulunterricht statt, nur anscheinend nicht für die angereisten "Gäste".
Das jetzt von der Stadt vorgelegte Konzept für den 11.11. zeugt von einer Blasiertheit und Denkfaulheit, die anscheinend nur in einer bürokratischen Blase der Ignoranz gedeihen kann. Unsere Geduld ist aufgebraucht!
20.04.2022
Der Stand der Dinge
Nach der Anwohner*innenversammlung am 21.03. war es zunächst wieder einmal ruhig geblieben. Was jedoch der Plan eines vierteljährlich tagenden Veedel-Beirats ohne jegliche Entscheidungsbefugnis bringen soll, ist nicht wirklich verständlich.
Laut Stadt-Anzeiger vom 19.04. will die Stadt jetzt plötzlich Millionen in die Hand nehmen, um die Planung für ein Sicherheitskonzept europaweit auszuschreiben. Es wäre schön, wenn die Medien genau hinschauen, wer von dieser Idee finanziell profitieren wird. Uns fehlen einfach die Worte, um diese kölsche Unart des Aussitzens, Verantwortungswegschiebens und Geldverbrennens weiter zu kommentieren. Konkrete Vorstellungen von einem Konzept sind übrigens auch in unserem Offenen Brief vom 21.12.2021 schon dargelegt worden. Reaktion der Stadt bisher: keine. Die setzt weiterhin lieber auf Massenevents mit Billigtourismus.